Wenn Menschen im Kreis zusammen kommen, hält jeder mit seiner Einzigartigkeit ein Geschenk für die Gemeinschaft bereit. Unsere Vorfahren rund um den Globus wussten darum. Und deshalb haben sich seit jeher Menschen im Kreis zusammen gefunden, um auf Augenhöhe, mit gegenseitigem Respekt und in Verbundenheit ihren Lebensgeschichten zu lauschen, im Konsens Entscheidungen zu treffen, Probleme zu lösen, sowie Unterstützung und Wertschätzung zu erfahren.
Im Rahmen der sog. Restorative Justice (zu Deutsch: „wiederherstellende“ oder „heilende Gerechtigkeit“) wurde dieses alte Wissen wiederentdeckt und wiederbelebt. Heute wie damals verfolgen Kreisprozesse, wie Gemeinschaftskonferenzen und friedensstiftende Kreise, das Ziel, schmerzhafte Geschehen und Konflikte gemeinschaftlich aufzuarbeiten. Dabei werden die Menschen, ihre Bedürfnisse, Verletzungen und Ängste, in den Mittelpunkt gestellt. Alle, die von einem Konfliktgeschehen betroffen sind, können in solchen Kreisprozessen zu Aufarbeitung, Wiedergutmachung, Verantwortungsübernahme und Wiederherstellung des sozialen Friedens beitragen und sich einbringen. Ganz nebenbei, oder auch gezielt, werden so die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung befördert, u.a. durch Teilhabe an Lebensgestaltung, gemeinschaftliches Handeln und Entscheiden wie durch gemeinschaftliches Wirken für Solidarität und Mitgefühl.